
Martorell bewahrt ein reiches Ensemble von Gebäuden, die mit der Sgraffito-Technik verziert sind. Dieses einzigartige Kulturerbe lässt sich über die Sgraffito-Route der Gemeinde entdecken. Das älteste stammt aus dem Jahr 1821 und befindet sich an der Plaça de la Vila 35. Es fällt durch seine weiß-graue Farbgebung auf, im Gegensatz zu den ocker- und rötlichen Tönen der übrigen.
Die meisten erhaltenen Sgraffiti stammen aus dem 20. Jahrhundert, insbesondere aus der Nachkriegszeit, und diese dekorative Technik ist noch heute lebendig. Daher findet man leicht neue Gebäude, die weiterhin Sgraffiti in ihre Fassaden integrieren. Obwohl die größte Konzentration im historischen Zentrum liegt, lassen sich auch in der Carrer Montserrat und in anderen Ecken der Stadt Beispiele entdecken.
Diese künstlerische Technik hat in Martorell zwei bedeutende Vertreter:
Ferran Serra und Jaume Amat. Auf den von ihnen gestalteten Fassaden finden sich häufig ihre Namen und das Ausführungsdatum.
Ferran Serra (Barcelona, 1905 – 1988)
Er arbeitete während des Spanischen Bürgerkriegs in Martorell. Zu seinen bedeutendsten Sgraffiti gehören:
• Casa de la Vila (1937)
• Edifici de la Caixa, plaça Portal de l’Anoia (1950)
• Farmàcia Bujons (1954)
• C. Pere Puig, 78 (1942–1945)
• Plaça de la Creu, 6 (1954)
Jaume Amat (Martorell, 1924 – 2003)
Multifunktionaler Künstler, auch Förderer des Zentrums für Martorell-Studien. Er wurde ausgebildet und arbeitete an einigen Werken mit Ferran Serra zusammen, wie z. B. Casa Mestres. Die Restaurierung und Schaffung von Sgraffitos war eine seiner großen Leidenschaften. Zu seinen Werken gehören:
• La Rectoria
• C. Pau Parés, 5 (1994)
• C. de la Rutlla, 30 (1990)
• Kapelle Sant Joan (1992)
Mit dem Sgraffito-Rundgang von Martorell können Besucher eine kulturelle Route genießen, die einen Teil der künstlerischen Identität der Gemeinde und ihres einzigartigen architektonischen Erbes zeigt.